Tag 3 stand uns voll und ganz für Santiago de Cuba zur Verfügung. Wir waren bereits früh wach und haben zunächst erst einmal den Sonnenaufgang von unserem Hotelbalkon genossen. Da dem Hotel an diesem Morgen scheinbar das Wasser ausging und so das Duschen ausfiel, hatten wir ja noch jede Menge Zeit. Aber wir - und auch alle aus unserer Reisegruppe - haben es locker genommen. ;-)
Unsere erste Station war der große Friedhof Santa Ifigenia. Nicht nur die alle halbe Stunde stattfindende Wachablösung vor dem Mausoleum vom Nationalhelden José Marti, sondern auch die riesige gepflegte Anlage mit den Gräbern ist absolut sehenswert. Marmor soweit man schaut, umgeben die Gräber unbekannter und bekannter Persönlichkeiten. Hier haben wir uns auch zum ersten Mal eine Fotografier-Erlaubnis gegönnt. Das ist etwas, wo die Kubaner ganz genau wissen, wie man an den Touristen verdienen kann. Selbst bei noch so kleinen Museen wollte man dafür immer 5 CUC (=5€) haben. Aber der Friedhof war motivtechnisch einfach zu verlockend, sodass wir die 5 CUC etwas zähneknirschend bezahlt haben.
Anschließend fuhren wir in ein Viertel, das früher nur der betuchten Gesellschaft vorbehalten war. Villen über Villen soweit man schauen konnte. Und doch sah man bei genauerem Hinsehen doch immer wieder, dass das Geld heutzutage knapp ist für die Instandhaltung der prächtigen Bauten. Aber die Kubaner tun, was sie können - und sei es nur einfach ein neuer farbenfroher Anstrich der Fassade.
Wir legten danach einen kleinen Fotostopp auf dem Platz der Revolution ein, bevor wir in die Innenstadt gefahren sind, wo wir Santiago auf eigene Faust erkunden konnten. Wir sind kreuz und quer durch die Straßen gelaufen und bewunderten die zahlreichen Oldtimer und alten kolossalen Gebäude. Auch wenn es einfach unfassbar heiß war, so war das doch schon ein Highlight für uns.
Wir besuchten dann noch die mächtige Festung "Castillo de Morro", die früher die Stadt vor Überfallen von der Wasserseite aus schützte.
Nachdem wir nachmittags noch ein bisschen Zeit im Hotel hatten, war für uns klar, dass wir abends in die Stadt fahren wollten. Wie es der Zufall wollte, war genau heute der Tag, an dem in Santiago der sieben Tage lange Straßenkarneval begann. Die Vorbereitungen haben wir bereits tagsüber sehen können. Los ging es zunächst mit der abenteuerlichen Taxifahrt mit einem alten Auto, von dem ich nicht mehr so recht weiß, was für ein Modell es mal war. Aber die Kiste fuhr und wir kamen kurz nach 9 am Hafen an, wo der Karneval startete.
Unser Ziel war eine der Tribünen direkt an der Strecke. Es war gar nicht so einfach, auf eine Tribüne zu kommen. Als Eintritt wurden nur die kubanischen Pesos (CUP) angenommen, die wir als Touristen nicht haben. Letztlich fanden wir aber eine Art VIP-Tribüne, für die wir dann 5 CUC inklusive zwei Freigetränken bezahlt haben. Dort hatten wir aber auch die Möglichkeit, die Tribüne zu verlassen und uns direkt auf der Strecke zu positionieren. Für ein paar tolle Fotos war das natürlich perfekt. ;-)
Es war ein tolles Erlebnis - am liebsten hätte ich dort noch viel mehr Zeit verbracht. Die Karneval-Strecke ist mehrere Kilometer lang und zieht durch die ganze Stadt. Santiago ist dann eine einzige Partymeile. Da wir am nächsten Morgen aber früh weiterfuhren, haben wir uns bereits gegen 23 Uhr wieder von unseren Taxis abholen lassen.
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